Leserbrief „Wenn die MA 35 zum Einbürgerungsfest lädt“
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Über diesen Streich könnte man fast lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die MA 35 lädt durch ihre Schludrigkeit schwere Schuld auf sich. Beispiel: ein junger Afghane stellt vor rund einem Jahr einen Antrag auf Familienzusammenführung. Von der Behörde ist trotz mehrfacher Rückfragen nichts zu vernehmen. Erst durch die Einschaltung der für Afghanistan zuständigen österreichischen Botschaft in Islamabad wird sie aktiv- und es stellt sich heraus, dass der Antrag bereits am 15. Juli positiv entschieden wurde, danach aber leider “verloren ging“. Da bekanntlich am 15. August die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, hat die Familie kaum Chancen, diesen positiven Bescheid zu nutzen, da sie das Land nicht mehr verlassen kann. Honni soit qui mal y pense…
In der gesichts- und verantwortungsvergessenen Behörde wird sich kaum jemand Gedanken über das Schicksal der Betroffenen machen. Und die Bevölkerung ist durch fake news, u.a. über die vermeintliche Integrationsunfähigkeit der Afghanen, wie kürzlich von Kanzler Kurz verbreitet, ohnedies gegen einen weiteren Zuzug, so berechtigt und behördlich genehmigt er auch sein mag. Man muss sehr viel Humor aufbringen, um an diesem Land und seiner derzeitigen Regierung nicht zu verzweifeln.
Mag. E. Bernecker BA, vormals ÖVP-Wählerin
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