
Katastrophale Zustände im Flüchlingscamp auf Zypern
Diese Nachricht erreichte Mondseeland hilft von Peter Berger / So sind wir nicht.
Foto: Fayad Mulla
Liebe SSWN-Unterstützer_innen,
aus aktuellem Anlass eine Kurz-Info zu einem brisanten Thema:
Fayad Mulla, Mitarbeiter unserer Partnerorganisation Doro Blancke Flüchtlingshilfe, ist auf einer Fact Finding Mission auf Zypern und berichtet über katastrophale Zustände – vergleichbar mit dem ehemaligen Lager Moria (Lesbos).
Bitte lest seinen Bericht und geht damit an die Öffentlichkeit! Generell muss die Lage auf Zypern mehr in den Fokus genommen werden, denn etwa 4% der Bevölkerung haben keinen Aufenthaltsstatus (Quelle: zypriotisches Innenministerium) – das ist der aktuell höchste Wert in der EU.
Zum Vergleich die weltweiten Zahlen, konkret die Zahl der Flüchtlinge gemessen an der Gesamtbevölkerung (Quelle: UNHCR, Stand Ende 2021), wobei vorweg gesagt werden muss, dass in außereuropäischen Ländern die Zahlen der offiziell registrierten Geflüchteten deutlich unter den realen Zahlen liegen:
12,5% Libanon
6,3% Jordanien
4,4% Türkei
3,6% Uganda
++++
0,6% EU
Der Libanon ist kleiner als Oberösterreich und hat eine einheimische Bevölkerung von 5 Mio. Für obige Statistik verwendet das UNHCR die offizielle Zahl von 846.000 Geflüchteten, die Dunkelziffer könnte jedoch bei etwa 1,5 Mio. liegen, dazu kommen die in diesen Zahlen gar nicht enthaltenen 480.000 palästinensischen Flüchtlinge. Inklusive Dunkelziffer kann also davon ausgegangen werden, dass Gefüchtete etwa ¼ der Bevölkerung des Libanon ausmachen.
Abschließend zwei weitere Zahlen (Quelle: UNHCR), die deutlich machen, wie unangemessen die europäische Abschottungspolitik ist: Von den weltweit etwa 100 Mio. Geflüchteten sind 60% Binnenflüchtlinge. Von den Flüchtlingen, die die Grenze ihres Landes überschreiten, bleiben 72% in einem Nachbarland (s.o.) – nur ein Bruchteil kommt also nach Europa…
für die Initiator_innen:
Peter Berger