Wir helfen uns gegenseitig!
Seit einigen Monaten fahre ich einmal pro Woche nach Zell am Moos, um mit den dort untergebrachten Flüchtlingen Deutsch zu lernen. Mittlerweile haben sich aus den regelmäßigen Treffen zum Unterricht schöne Bekanntschaften entwickelt und wir unternehmen auch anderes zusammen und helfen uns gegenseitig.
Ein Beispiel aus jüngster Zeit, das mich besonders freut: Ich bin in der Pfarre Mondsee für die Dreikönigsaktion verantwortlich. Seit einigen Jahren gehen nicht nur Gruppen von Haus zu Haus, sondern wir verteilen auch die „Sternsinger-Post“ – also Briefe mit einer Grußbotschaft, dem Segensaufkleber, einem Infoblatt und einem Zahlschein. Es ist gar nicht einfach, Menschen zu finden, die zwischen Weihnachten und Neujahr Zeit haben, diese Briefe (1500 Stück!!) vorzubereiten und damit den Sternsinger-Gruppen viel Arbeit abzunehmen.
Heuer dachte ich mir: Vielleicht wollen meine arabischen Freunde helfen? Sofort waren einige bereit, sich zu beteiligen. Wir haben zwei Stunden fleißig gearbeitet, sind aber nicht fertig geworden. Von sich aus haben sie dann angeboten, die restlichen Briefe alleine fertigzustellen – und haben das anscheinend mit viel Freude gemacht.
Für mich ist das ein kleines, aber schönes Beispiel, wie man sich gegenseitig helfen und unterstützen kann. Ich nehme mir vor, noch bewusster nach Gelegenheiten zu suchen, wie die schutzsuchenden Menschen sich bei uns beteiligen können. Denn eines ist klar: Sie sehnen sich so sehr nach sinnvollen Tätigkeiten, Einbindung in die Gesellschaft und Möglichkeiten, den Menschen in Österreich etwas zurückzugeben!
Dagmar Pfannhofer
