Inland
Deutschstunden für Ukrainer

Deutschstunden für Ukrainer

Am Montag, den 18. April, trafen sich ca. 30 ukrainische Gäste, die in unseren Gemeinden Unterkunft gefunden haben oder noch im Camp wohnen, im Pfarrsaal, um eine Einteilung für die von der VHS angebotenen und vom Staat finanzierten Deutschkurse zu treffen. Pfarre und Gemeinden sind sehr interessiert daran, Hilfe zu leisten, wo es möglich ist. Als tatkräftige Kontaktperson wurde von beiden Seiten Annelu Wenter nominiert, die sich bemüht, eine Koordination zwischen allen Hilfswilligen, den Hilfsbedürftigen und dem Aufnahmecamp herzustellen, was gut gelingt. Da weder Schulräume noch der Pfarrsaal an allen Vormittagen zur Verfügung stehen, kann nun der Veranstaltungsraum im AV-Haus für die Deutschkurse genützt werden. Diese finden jeweils am Montag und am Mittwoch am Vormittag statt, geleitet von Frau Renate Müller, die im Rahmen der VHS bereits viele Kurse dieser Art geführt hat. Vorerst sind es 15 Personen, die 2mal wöchentlich den Kurs besuchen können, weitere 20, die je einen Kurs pro Woche haben. Mit Änderungen muss täglich gerechnet werden, da Personen vom Camp weiterziehen, andere Jobs annehmen können und damit auch übersiedeln. Schön ist es, dass wir unseren Gästen aus der Ukraine helfen können.

Gleichzeitig haben wir in unserem Treffen neben den Bewohnern des bundesbetreuten Camps viele Familien und Teilfamilien kennengelernt, die bei privaten Gastgebern im Mondseeland Unterkunft gefunden haben. Es gab auch verweinte Augen, aber die gefestigten Charaktere überwiegten. Für einige war es berührend, an diesem Ort Landsleute zu treffen und man hat den Eindruck, dass trotz großer Hilfsbedürftigkeit schon die Einsicht stark ist, dass Österreich für längere Zeit eine Ersatzheimat wird.

Der einen oder anderen haben wir bereits Kontakte mit interessierten Arbeitgebern vermittelt. Wir haben feststellen können, dass die Grundbedürfnisse gedeckt sind, dass wir aber noch gar nicht als Probleme gesehene Fragen lösen müssen: Kindergärten und Schulen sind randvoll und die Betreuung von Kindern arbeitswilliger Mütter muss irgendwie gelöst werden. Hier zeigt unsere Pastoralassistentin Dagmar ihre besonderen Fähigkeiten, sie erkennt schnell die Probleme und hat gleich eine mögliche Lösung im Hintergrund. Und wenn Darya und Tarana mit ihren zwei Kindern glücklich nach Hause gegangen sind, dann nicht zuletzt wegen Dagmars einfühlender und unterstützenden Art.

Wer jetzt denkt, dass durch die Kurse die bisher im Unterricht engagierten Ehrenamtlichen entlastet werden, irrt sich. Gerade jetzt gilt es, die von den Lehrern unterrichtete Materie zu festigen und durch zusätzlichen Unterricht unsere Gäste schneller in die Umgangssprache einzuführen und den vielen noch immer unglücklichen und traumatisierten Gästen das Gefühl zu vermitteln, dass sie sich in einer sicheren und freundlichen Umgebung finden.

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